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  5. Gender
Feature

Das politische Programm "Gender"

 

„Gender“ ist die radikalfeministische Ideologie, die behauptet, das Geschlecht eines Menschen sei unabhängig von seiner biologischen Ausstattung frei wählbar und permanent wandelbar, und die Frau werde in der traditionellen Familie unterdrückt!

 

„Gender“ bekämpft deshalb die natürliche Familie von Vater, Mutter und Kind sowie die Eltern-Kind-Beziehung!

 

„Gender“ ist ein politisches Programm, das unsere Gesellschaft mit Schlagworten wie „Chancengleichheit“ oder „keine Ausgrenzung“ lautlos umzuwälzen, und ihre radikalfeministische Ideologie mit obligatorischer, staatlicher Sexual(um)erziehung in Kindergarten und Schule verankern will!


Die EU und Deutschland haben sich dem "Gender Mainstreaming" verpflichtet.

Dieser Politik liegt die Behauptung zugrunde, Geschlechtsrollen seien nur erlernt. Propagiert und durchgesetzt hat das der Feminismus, doch am Anfang steht ein Menschenversuch.

Der kleine Unterschied

Die EU und Deutschland haben sich dem „Gender Mainstreaming“ verpflichtet. Dieser Politik liegt die Behauptung zugrunde, Geschlechtsrollen seien nur erlernt. Propagiert und durchge­setzt hat das der Feminismus, doch am Anfang steht ein Menschenversuch, schreibt Volker Zastrow.

F.A.Z., 07.09.2006, Nr. 208 / Seite 8 URL:

von Volker Zastrow

Am 22. August 1965 kamen im kanadischen Winnipeg, einer Stadt etwa so groß wie Frank­furt, Zwillinge zur Welt. Ein seltenes und freudiges Ereignis - auch für die Wissenschaft. Denn eineiige Zwillinge haben dasselbe Erbgut. Also kann man dessen Einfluß an ihnen er­forschen, was im 20. Jahrhundert auch überreich geschah. Bruce und Brian Reimer dienten als Beweis dafür, daß die Erbanlagen das Geschlecht eines Menschen nicht bestimmen. Weib­lichkeit und Männlichkeit sind keine biologischen Identitäten, sondern psychische: So lautet die Annahme, die heute als Grundlage des „Gender Mainstreaming“ in die Politik eingegan­gen ist. „Man kommt nicht als Frau auf die Welt“, hieß das bei Simone de Beauvoir, „man wird dazu gemacht.“

Bruce Reimer kam nicht als Frau auf die Welt, aber er sollte dazu gemacht werden. Sieben Monate nach der Geburt des Jungen wurde sein Penis bei einer Beschneidung vom Arzt mit einem elektrischen Instrument so stark verbrannt, daß das Glied sich schwärzte und bald voll­ständig abfiel. Keiner der hinzugezogenen Mediziner konnte den Eltern einen Weg aufzeigen, diesen Schaden wenigstens einigermaßen zu beheben. Die Möglichkeiten der plastischen Chi­rurgie reichten nicht so weit. Im Februar 1967 sahen Ron und Janet Reimer dann in einer Fernsehrunde einen Doktor aus den Vereinigten Staaten, der ihnen wieder Hoffnung gab. Es war John Money, ein Psychiater vom Johns-Hopkins-Krankenhaus in Baltimore.

Weitreichende seelische Konsequenzen

Money behauptete in der Sendung, man könne aus Männern ohne weiteres Frauen machen. Er hatte eine Blondine mitgebracht, die in kurzem Rock und enger Jacke, mit Stöckelschuhen, langen Wimpern, schwarz umrandeten Augen, Lippenstift und Make-up einen betont femini­nen, ja aufreizenden Eindruck machte: einen Transsexuellen, der sagte, er fühle sich nach seiner operativen Geschlechtsumwandlung vollständig als Frau, „körperlich und geistig“. Die Eheleute Reimer erblickten darin die Lösung ihrer Probleme. Sie schrieben an Money, nicht ahnend, daß sie umgekehrt auch ihm etwas boten, was er dringend benötigte: die Chance, mit einem Experiment seine radikale Theorie zu beweisen.

John Money kam 1921 in Neuseeland zur Welt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er in die Vereinigten Staaten und beendete dort seine Ausbildung zum Psychiater. Sein Lebensthema wurde die Sexualität, wobei er sich zunächst vorwiegend mit Inter- und Transsexuellen be­schäftigte. Intersexuelle (oder Hermaphroditen) besitzen wegen vorgeburtlicher Entwick­lungsstörungen keine eindeutige Geschlechtszugehörigkeit. Ihre Genitalien stehen in mehr oder weniger starkem Widerspruch zu ihrem chromosomalen Geschlecht. Für die Betroffenen hat das natürlich auch weitreichende seelische Konsequenzen. Als transsexuell werden dage­gen Personen bezeichnet, die trotz eindeutigen körperlichen Geschlechts den Wunsch verspü­ren, dem anderen Geschlecht anzugehören, sich entsprechend zu kleiden und oft auch umope­rieren zu lassen.

Der lebende Beweis

John Moneys Arbeitsgebiet war also eher entlegen. Doch seine Schlußfolgerungen haben weite Kreise gezogen. Er hat die Begriffe „gender identity“ und „gender role“ geprägt, und er wurde zugleich der einflußreichste wissenschaftliche Wegbereiter der Gender-Theorie, der zufolge das soziale Geschlecht (gender) dem Menschen willkürlich zugewiesen wird und da­her vom biologischen Geschlecht (sex) bis zur vollständigen „Diskordanz“ abweichen kann: daß man also erfolgreich einen Jungen zu einer Frau oder ein Mädchen zu einem Mann erzie­hen könne.

Entsprechend propagierte Money die „Geschlechtsneuzuweisung“ als Therapie für intersexu­elle Säuglinge. Das bedeutet zunächst einmal chirurgische Eingriffe, zumeist die Entfernung der Hoden. Moneys Auffassung setzte sich weltweit durch - zumal sonst niemand eine Lö­sung für das Problem anzubieten hatte, schon gar nicht eine derart einfache. Ungezählte Kin­der mit Fehlbildungen der Geschlechtsorgane wurden seither operativ, mit Hormongaben und durch Erziehung zu Mädchen umgebildet.

Money wandte seine Theorie der „psychosexuellen Neutralität“ auch auf Transsexuelle an. Unter seiner Leitung wurde am Johns-Hopkins-Krankenhaus die „Gender Identity Clinic“ zur operativen Geschlechtsumwandlung Erwachsener gegründet, die erste der Welt. Sie wurde zum wissenschaftlichen und publizistischen Eisbrecher dieses bald weithin anerkannten Ver­fahrens. Auch die Gesetzgebung in der westlichen Welt hat sich dem angepaßt. Derzeit wird in Deutschland darüber diskutiert, die Umwidmung des Geschlechts in Personaldokumenten mit allen Rechtsfolgen auch ohne chirurgische Maßnahmen zuzulassen.

Tabus lustvoll gebrochen

Der brillante Money - der als Wissenschaftler und Vorgesetzter Widerspruch nicht duldete - verdankte seine Durchsetzungskraft auch offensiven öffentlichen Auftritten, die ihm hohe Aufmerksamkeit eintrugen. Er bekämpfte leidenschaftlich alle von ihm als viktorianisch und moralistisch betrachteten Traditionen und brach genußvoll Tabus. In einer Zeit, in der die Behandlung solcher Angelegenheiten im Nachmittagsfernsehen noch nicht zum Alltag ge­hörte, sprach Money sich für Gruppensex und Bisexualität aus, er warb für sogenannte „fucking games“ von Kindern und ordnete auch extreme sexuelle Perversionen bis hin zum Lustmord als bloße „Paraphilien“ ein, als abweichende Vorlieben. In den achtziger Jahren nutzte Money seine weltweit erworbene Anerkennung als Sexualforscher zu wiederholten Interventionen zugunsten der „affectional pedophelia“, angeblich auf Gegenseitigkeit beru­hender vorwiegend homosexueller, auch inzestuöser Handlungen Erwachsener an Kindern.

Doch ungeachtet aller Erfolge, zu denen auch öffentliche Fördermittel in beträchtlichem Um­fang gehörten, war Money in den sechziger Jahren keineswegs imstande, seine bereits in zahl­reichen Artikeln dargelegte Theorie, die Geschlechts-identität werde nur durch Erziehung konstruiert, auch zu beweisen. Money nannte Intersexuelle „natürliche Experimente“, doch aus seinen Erfahrungen mit ihnen und mit den Transsexuellen läßt sich logisch nicht ableiten, daß das Sexualverhalten und die weibliche oder männliche Orientierung „keine angeborene, instinktive Grundlage“ haben. 1965 wurde Money daher in der „Quarterly Review of Bio­logy“ entgegengehalten: „Wir kennen kein Beispiel für ein normales Individuum, das als ein­deutig männlich geboren wurde und erfolgreich als weibliches Wesen aufwuchs.“

Dieses Beispiel sollte Bruce Reimer werden. Mit dessen Eltern einigte Money sich schnell. Die beiden jungen und einfachen Leute gewannen dabei - wie schon im Fernsehen - den Ein­druck, ihr Kind werde mit einem längst erprobten und anerkannten Verfahren behandelt. Sie ahnten nicht, daß es sich um ein Experiment handelte: den ersten derartigen Versuch in der menschlichen Geschichte.

Messer und Lüge

Es ist fraglich, ob Ron und Janet Reimer überhaupt begriffen hatten, daß Money kein Kör­permediziner, sondern Psychiater war. Der plastische Chirurg, der am 3. Juli 1967 ihr 22 Mo­nate altes Kind kastrierte und aus der Haut seines Hodensacks rudimentäre Schamlippen formte, handelte nicht selbständig. Er wirkte nur ausführend an einer psychotherapeutischen Behandlung mit. Das Skalpell diente als psychiatrisches Instrument. Aber das durfte Bruce, der fortan „Brenda“ heißen sollte, nie erfahren. Money schärfte dem Ehepaar Reimer ein, daß die Geschlechtsneuzuweisung nur gelingen konnte, wenn der Junge fortan konsequent als Mädchen erzogen würde. Deshalb mußte ihm die Operation verschwiegen werden. Alle, die wußten, was „Brenda“ im zarten Alter zugefügt worden war, mußten ihn (und seinen Zwil­lingsbruder) darüber belügen.

Daß ein Zusammenwirken von Messer und Lüge sich für einen Menschen als heilsam erwei­sen soll, klingt befremdlich. Man muß daran glauben wollen, braucht ein starkes Motiv, um es für möglich zu halten. Bei den Eltern Reimer lag es auf der Hand. Doch Moneys Theorien fügten sich auch in die progressive Zeitströmung, in eine über Jahre erregt geführte Debatte über den Vorrang des Einflusses von Natur oder Kultur auf den Menschen. Sie läßt sich bis zu Sigmund Freud zurückverfolgen. Man kann darin aber auch eine Gegenbewegung gegen die radikalen Erblehren erblicken, die in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts vorge­herrscht und furchtbare Früchte getragen hatten - und in den Vereinigten Staaten Mitte der sechziger Jahre immer noch die Rassentrennung rechtfertigten.

Moneys speziell auf die Sexualität bezogener Standpunkt besaß zudem eine große Anzie­hungskraft für Homosexuelle. Denn er bewertete Heterosexualität als bloße Ideologie und darüber hinaus als ein Zwangssystem. Daß praktizierte Homosexualität zu diesem Zeitpunkt nicht nur in den Vereinigten Staaten strafbar war, schien Moneys Theorie eine gewisse An­schaulichkeit zu verleihen. Die Feministinnen griffen Moneys anscheinend wissenschaftlich untermauerte Thesen ebenfalls begierig auf, sprachen sie doch gegen eine angebliche Natur­gegebenheit von Männerherrschaft. Außerdem fügten sie sich in den propagierten „Kampf um den eigenen Körper“. Kate Millet, die damals bedeutsamste lesbische Aktivistin der Bewe­gung, stützte sich in ihrem 1970 erschienenen Bestseller „Sexual Politics“ auf Moneys Auf­sätze.

„Sorry, I do not comment on this case“

Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Money an seinem Hauptwerk über „Gender Identity“, das 1973 herauskam und beträchtliches Aufsehen erregte. 1975 erschien es auch auf Deutsch - trotz seiner sperrigen Wissenschaftssprache in einer populären Taschenbuchreihe - unter dem Titel „Männlich Weiblich“. Mitautorin und Mitübersetzerin war Moneys Mitarbeiterin, die in Hamburg geborene Anke Ehrhardt. Sie leitet heute das HIV-Center an der Columbia-Univer­sität in New York. Professor Ehrhardt äußert sich nicht mehr zu dem Reimer-Fall („Sorry, I do not comment on this case“), und Money hält es ebenso. Doch in ihrem Buch legten sie ihn als erste erfolgreiche Geschlechtsneuzuweisung an einem geschlechtlich eindeutig geborenen Kind ausführlich dar. Damit gelang Money der Durchbruch. In der Presse wurde seine Fall­darstellung als Beweis anerkannt. „Wenn man einem Jungen sagt, er sei ein Mädchen, und wenn man ihn als ein Mädchen erzieht, dann wird er sich weiblich verhalten“, hieß es zu­sammenfassend etwa in der „New York Times Book Review“.

Der Reimer-Fall und mit ihm Moneys Theorie wurde nun auch in die Lehrbücher zahlreicher wissenschaftlicher Fachgebiete aufgenommen. 1975 schilderte ihn Money in seinem popu­lärwissenschaftlichen Buch „Sexual Signatures“ abermals als „schlagenden Beweis“ für die offene Geschlechtsidentität des Menschen. Auch in der feministischen Literatur belegte der Fall Reimer die beliebige Formbarkeit geschlechtlicher Identität. Alice Schwarzer erwähnt ihn, worauf unlängst die Journalistin Bettina Röhl hingewiesen hat, in ihrem 1975 erstmals erschienenen Buch „Der kleine Unterschied“. Schwarzer lobt Money und Ehrhardt als Aus­nahmewissenschaftler, die „nicht manipulieren, sondern dem aufklärenden Auftrag der For­schung gerecht werden“, und erzählt die Erfolgsgeschichte ihres Experimentes nach. Dank Hormonbehandlung und plastischen Operationen werde Brenda Reimer eine „normale“ Frau sein, die nur nicht gebären könne.

Nicht ganz folgerichtig heißt es dann weiter, daß die Gebärfähigkeit ohnehin der einzige Un­terschied zwischen Männern und Frauen sei. „Alles andere ist künstlich aufgesetzt, ist eine Frage der geformten seelischen Identität.“ Bis in die aktuelle, im September 2004 erschienene zweite Auflage der Neuausgabe (2000) ihres in viele Sprachen übersetzten Buches präsentiert Alice Schwarzer in keinen Widerspruch duldendem Stil den lebenden Beweis für die Gendertheorie.

Der war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon tot. Bereits seit 26 Jahren hatte er unter dem Namen David wieder als Junge und Mann gelebt. Im Frühjahr 2004 erschoß sich David Rei­mer mit einer Schrotflinte. Die wissenschaftliche Kontrollgruppe des Zwillingsexperiments, sein Bruder Brian, hatte sich im Jahr zuvor mit Tabletten das Leben genommen.

Nicht in einer Million Jahren

Fast ihre ganze Kindheit lang waren die beiden von nahezu ihrer gesamten Umgebung, von Ärzten und Therapeuten, Verwandten und vor allem den eigenen Eltern, manipuliert und über Grundtatsachen ihres Lebens belogen worden. Wer nicht von vornherein Moneys Auffassun­gen teilt, kann sich kaum vorstellen, daß so eine Erfahrung Vertrauen und Lebensmut nicht schwer beschädigen sollte. Und wie soll es möglich sein, ein Kind von fast zwei Jahren, das bis dahin wie ein Junge behandelt und gekleidet wurde, nach einer Kastration von einem Tag auf den anderen als Mädchen aufzuziehen? „Brenda“ versuchte jedenfalls, das Kleidchen, das seine Mutter genäht und ihm nach der Rückkehr von der Operation in Baltimore angezogen hatte, wieder herunterzureißen. Doch seine Eltern setzten nun alles daran, ihm mädchenhaftes Verhalten beizubringen - sogar in besonderem Maße. Beispielsweise wurde es ihm im eisigen kanadischen Winter verwehrt, Hosen zu tragen, anders als gleichaltrigen Mädchen.

Die Reimer-Zwillinge hatten ausgesprochen zarte und niedliche Gesichter. „Brenda“ erscheint in Kleidchen und mit den langen Haaren auf Fotos ohne weiteres als Mädchen, wie John Colapinto schreibt, ein ehemaliger Reporter der Musikzeitschrift „Rolling Stone“. Colapinto hat über den Fall im Jahr 1998 eine lange, preisgekrönte Reportage und anschließend das Buch „Der Junge, der als Mädchen aufwuchs“ veröffentlicht. Jeder würde das kleine Kind auf dem Buchtitel für ein Mädchen halten. Doch im Verhalten war „Brenda“ jungenhaft: Er wollte mit dem Spielzeug seines Bruders spielen, tobte und raufte, interessierte sich für Autos und Waffen statt für Puppen, Schmuck und Kleider. Von Money, bei dem die Familie jährlich in Baltimore erschien, wurde das als „Tomboy“-(Wildfang-)Verhalten bewertet, wie es auch sonst bei Mädchen vorkommt.

Solange die Kinder noch zu Hause waren, hielt man die Schwierigkeiten im Zaum. Allerdings gelang es „Brenda“ nur aufgrund eines Schreibens Moneys, im selben Jahr wie sein Bruder in die Schule aufgenommen zu werden - anschließend aber weder, sich zu integrieren, noch die geforderten Leistungen zu bringen. Er mußte das erste Schuljahr wiederholen. Seinen Lehrern war dieses Kind durch sein stark abweichendes, ihnen ja unerklärliches Verhalten durchweg unsympathisch. Fortan kam es unter therapeutische Aufsicht.

„Verspielter Negativismus“

Der Widerstand, den „Brenda“ seiner Geschlechtsneuzuweisung entgegensetzte, und sein zu­nehmend kratzbürstiges, ruppiges und gewalttätiges Betragen wurden von John Money als „verspielter Negativismus“ bezeichnet. Bei Lehrern und Mitschülern allerdings lenkte „Brenda“ damit viel Unwillen auf sich; schon bald war das vermeintliche sonderbare Mäd­chen weithin isoliert. Es erhielt den Spitznamen „Höhlenmensch“. Ab dem Alter von elf Jah­ren - zu der Zeit feierte Money seinen Triumph in „Sexual Signatures“ - quälte sich „Brenda“ mit Selbstmordgedanken. Alle Anzeichen von Verwirrung und schließlich Verzweiflung, die das Kind zeigte, wurden von seinen Betreuungspersonen beiseite geschoben, uminterpretiert oder geleugnet.

Rückblickend nannte David Reimer seine Vergangenheit „eine unerträgliche Qual“. Die jähr­lichen Besuche bei Money in Baltimore entwickelten sich für „Brenda“ und Brian zur Folter. Money versuchte unentwegt, wie es seinem Konzept entsprach, an „Brendas“ Geschlechts­neuzuweisung weiterzuarbeiten. Da er aus dem Studium von Rhesusaffen die Bedeutung se­xueller Enttabuisierung in der Kindheit abgeleitet hatte, sprach er unverschämt drastisch mit den Kindern über ihre Genitalien und ihre angebliche Sexualität. Er konfrontierte „Brenda“ mit ungeschönten Fotos des Geburtsvorgangs - um einige der weniger abscheulichen Schilde­rungen aufzugreifen, die Colapinto in seinem Buch wiedergibt.

Als Erwachsener fühlte sich David Reimer durch einen Fernsehfilm über CIA-Folter an die Besuche bei Money erinnert; er verließ weinend das Zimmer. Schon gegen seine erste Nach­untersuchung im Johns-Hopkins-Krankenhaus hatte „Brenda“ sich, vier Jahre alt, mit Schlä­gen und Tritten zu wehren versucht. Auf Money wirkte das seinen Aufzeichnungen zufolge „fast schon wie Wahnsinn“. Mit sieben Jahren, 1972 - als Money seinen Fall zum ersten Mal öffentlich präsentierte -, hatte das Kind begonnen, sich gegen die Reise nach Baltimore zu sträuben, sich aber gegen die Eltern nicht durchsetzen können.

Von Money bohrend nach Geschlechtsunterschieden zwischen sich und seinem Bruder be­fragt, hatte „Brenda“ hilflos erwidert: „Aber wir sind doch Zwillinge.“ Als er den Verdacht entwickelte, sein verunstaltetes Genital sei das Ergebnis eines Schlags zwischen die Beine, den seine Mutter ihm beigebracht habe, erblickten die behandelnden Psychiater darin eine Bestätigung der Ödipus-Theorie Freuds. Mit beginnender Pubertät diagnostizierte Money bei „Brenda“ eine „lesbische Veranlagung“, weil der Junge sich von Mädchen angezogen fühlte. Money fragte „Brendas“ Vater, ob es ihn stören würde, eine Lesbe aufzuziehen. In seinen Zukunftsträumen sah sich „Brenda“ als jungen Mann mit Schnurrbart in einem Sportwagen. Später erzählte er, daß er sich unter leichtbekleideten Mädchen wie „Mrs. Doubtfire“ - der als alte Dame verkleidete Robin Williams in dem gleichnamigen Film - gefühlt habe. Aber an­ders als Simone de Beauvoir auf ihre Lage konnte er sich auf die seine keinen Reim machen: „Auf diesen Gedanken kommt man nicht in einer Million Jahren.“

Ein Gefühl tiefer Scham

Als Jugendlicher bekam „Brenda“ weibliche Hormone verabreicht, um den körperlichen Um­bau der Pubertät einzuleiten. Zur Überraschung der Ärzte durchlief er dennoch den Stimm­bruch. Doch wegen der Hormone blieb er im Wachstum hinter seinem Bruder zurück. Mo­neys Plan sah nun vor, durch mehrere Operationen eine künstliche Scheide zu formen und den Harnleiter nach unten zu verlegen. Doch „Brenda“ widersetzte sich anhaltend. Er hatte schon in den Jahren zuvor wie sein Bruder große Angst vor Money entwickelt - weshalb dieser „Brendas“ Eltern verdächtigte, ihr Kind nicht hinreichend beeinflußt zu haben. Als Money bei „Brendas“ letztem Besuch in Baltimore die Hand auf dessen Schulter legte, floh das inzwi­schen 13 Jahre alte Kind in Panik. Money hatte zu dieser Sitzung einen umgestalteten Trans­sexuellen beigezogen, der „Brenda“ von den Vorzügen der vorgesehenen Operationen über­zeugen sollte. Doch trat die entgegengesetzte Wirkung ein.

Fortan ließ „Brenda“ sich nicht mehr zu Besuchen in Baltimore bewegen und auch von ande­ren Ärzten nicht von der Notwendigkeit der geplanten Operationen überzeugen. Schließlich fragte ihn ein Endokrinologe ungeduldig: „Willst du ein Mädchen sein oder nicht?“ Diese suggestiv gemeinte Frage hatte „Brenda“, vor allem von Money, schon oft gehört, doch zum ersten Mal antwortete er jetzt mit Nein. Nach Rücksprache mit dem Arzt entschlossen sich Brians und „Brendas“ Eltern, ihren Söhnen reinen Wein einzuschenken.

„Brendas“ beherrschende Empfindung: „Ich war erleichtert. Plötzlich verstand ich, warum ich mich so fühlte, wie ich mich fühlte. Ich war gar kein komischer Kauz. Ich war nicht ver­rückt.“ Er beschloß sofort, als Junge und Mann zu leben - und machte sich nur Sorgen dar­über, ob seine Eltern damit zurechtkommen würden, schienen sie doch sehnlichst zu wün­schen, daß er ein Mädchen sei. Er wählte seinen neuen Namen David nach dem biblischen Bezwinger des übermächtigen Goliath. Statt weiblicher Hormone schluckte er nun männliche. In den folgenden Jahren ließ David Reimer sein Genital operativ, soweit möglich, wiederher­stellen und heiratete schließlich sogar. Doch ein Gefühl tiefer Scham verließ ihn nie.

Außen und innen

Money verwendete nach 1980 den Fall Reimer in seinen Veröffentlichungen nicht mehr, blieb aber bei seiner Behauptung, daß Geschlechtsneuzuweisung möglich und in Fällen von Penis­verlust durch Beschneidungstrauma allein angemessen sei. Aus einigen feministischen Schriften wurde der Fall in den folgenden Jahren stillschweigend gestrichen - nicht jedoch die Theorie, die er nicht bewiesen, sondern widerlegt hatte. Nachdem Colapinto mit seiner Re­portage und dem Buch großen Widerhall gefunden hatte, korrigierten Journalisten in den Ver­einigten Staaten und weltweit die in den siebziger Jahren eingenommene enthusiastische Haltung der Presse gegenüber Moneys radikalen Ideen.

Viele der Kinder, die mit fehlentwickelten Geschlechtsorganen geboren worden sind und de­nen von Money selbst oder infolge seiner Lehre ein Geschlecht „zugewiesen“ wurde, sind heute erwachsen. Manche haben sich in Selbsthilfegruppen organisiert. Sie beklagen die psychochirurgische Verfügung über ihr Leben. Medizin, Psychologie und Pädagogik sind inzwischen dazu übergegangen, die Identität intersexueller Kinder behutsam gedeihen zu las­sen und deren oft unvorhersehbare Pubertätsentwicklung abzuwarten. Chirurgische Eingriffe werden auf das unbedingt Erforderliche beschränkt, bis die Jugendlichen oder jungen Er­wachsenen selbst entscheiden können, was ihnen gemäß ist.

Als Money das Reimer-Experiment veröffentlichte, war es eigentlich schon gescheitert. Und als David Reimer weltweit in allen möglichen Publikationen als glückliches Mädchen vorge­stellt wurde, lebte er schon als Junge. Ähnlich stellt sich auch Moneys eigene Biographie dar. Schon in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre wurde er in Baltimore entmachtet. Doch seine öffentliche Wirksamkeit war in dieser Zeit am größten, sie reichte bis Ende der neunziger Jahre. Ohne Moneys Pionierarbeit hätte die Gender-Theorie wohl kaum 1995 in die weltweite Frauenpolitik und die bürokratische Alltagssprache selbst der Bundesrepublik Deutschland Eingang gefunden. Was Money schon 1965 behauptete, kann man heute auf der Website der christdemokratischen Frauenministerin von der Leyen lesen: daß Geschlechtsrollen im Ge­gensatz zum biologischen Geschlecht nur erlernt seien.

Die Naturwissenschaften, etwa die Hirnforschung, haben diese Annahme längst widerlegt. Auch am Johns-Hopkins-Krankenhaus hatte sich der Wind bereits 1975 gedreht. Damals be­kam die psychiatrische Abteilung mit Professor Paul McHugh einen neuen Leiter, Money einen neuen Vorgesetzten. McHugh ließ die bisherige Behandlung Inter- und Transsexueller überprüfen. Die beteiligten Wissenschaftler gelangten zu völlig anderen Schlüssen als Money. Kürzlich hat McHugh in einem Artikel über „Surgical Sex“, chirurgisches Geschlecht, seine Auffassung abermals dargelegt, daß die operative Umwandlung Transsexueller keine Psy­chotherapie, sondern vielmehr ein „grundlegendes Zusammenspiel mit einer psychischen Er­krankung“ darstelle. Auch diese Meinung hat sich in den Vereinigten Staaten inzwischen weithin durchgesetzt. McHugh ließ bereits 1979 Moneys „Gender Identity Clinic“ schließen und die Praxis der Geschlechtsneuzuweisungen am Johns- Hopkins-Krankenhaus einstellen.

Money ordnete die mit Beginn des neuen Jahrtausends nach dem Bekanntwerden von David Reimers wirklichem Schicksal aufbrandende Kritik an seiner Arbeit und die veränderte Hal­tung der Presse als „Bestandteil der antifeministischen Bewegung“ ein. Wer behaupte, Männ­lichkeit und Weiblichkeit seien genetisch verankert, wolle die Frauen „zu ihrer angestammten Rolle im Bett und in der Küche“ zwingen. Bis heute wird mit diesem bizarren Argument jeder Einwand gegen die Gender-Theorie zurückgewiesen. David Reimer zog aus seinen Erfahrun­gen einen schlichteren Schluß: „Man kann nicht sein, was man nicht ist.“

Kinder sind seit Jahren die Versuchsobjekte der Gender-Theorie

Das wird von deren Befürwortern sorgsam vernebelt.

Das gute Recht der Eltern

Kinder sind seit Jahren die Versuchsobjekte der Gender-Theorie. Das wird von deren Befür­wortern sorgsam vernebelt. Dabei ist Information über die Folgen des „Gender-Mainstreaming“ auch bei der Kinderbetreuung und der Sexualerziehung das gute Recht der Eltern. Ein Kommentar

FAZ vom 11.11.2014, von Heike Schmoll

URL: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gender-mainstreaming-das-gute-recht-der-eltern-13258831.html

© dpa Gegner des grün-roten Bildungsplans demonstrieren am 19. Oktober in Stuttgart gegen den Passus zur Sexualerziehung der „Vielfalt.“

Wer das sogenannte Gender-Mainstreaming kritisiert, gilt in Kreisen eines fortschrittlichen Zeitgeistes als homophob und reaktionär. Das ist das Kampfvokabular, mit dem sich Skepti­ker staatlich verordneter Gender-Theorien in der Kita oder im Schulunterricht konfrontiert sehen. Doch handelt es sich meist um Eltern, die auf die „Lufthoheit über den Kinderbetten“ (Olaf Scholz) und ihr Grundrecht auf Erziehung nicht verzichten wollen. Es geht ihnen nicht darum, die Gleichstellung der Geschlechter und unterschiedlichen Lebensformen in Frage zu stellen, erst recht nicht darum, einzelne Formen von Sexualität zu stigmatisieren. Sie fühlen sich nur verantwortlich für die Sexualerziehung ihrer Kinder und wollen solche Fragen mit der nötigen Sensibilität in der jeweils passenden Entwicklungsphase angesprochen wissen.

Die Ziele des sogenannten Gender-Mainstreaming sind den Eltern noch viel zu wenig be­kannt. Nur die Lehrpläne aus Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen bringen in einer selten aggressiven Form zutage, was sonst in einer „hidden agenda“ begrifflicher Nebel­kerzen und Anglizismen verdeckt bleibt. Das Gender-Mainstreaming als EU-Richtlinie, die weit mehr umfasst als die Gleichstellung von Männern und Frauen, ist von allen Mitglied­staaten für verbindlich erklärt und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt schon 1999 vom Bundeskabinett als Leitprinzip der eigenen Politik anerkannt worden. „Gender“ meint die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechterrollen und stammt aus der Sexualforschung. Zunächst sollte es das Phänomen der Transsexualität sprachlich erfassen und wurde dann von der Homosexuellenbewegung aufgegriffen.

223 Professuren in 30 Fachgebieten

Sachlich über Gender-Theorien zu streiten, scheint ähnlich unmöglich wie der nüchterne Dis­kurs über die Inklusion. Anhänger der Gender-Theorie nehmen an, dass sich das biologische Geschlecht bis zur Belanglosigkeit dekonstruieren lässt. Geschlechtsunterscheidungen wären dann nur die Ergebnisse sozialer Prägung, in den Augen der Gender-Theoretiker geradezu gewaltsame Zuschreibungen von Identität, häufig unter dem Diktat der Heterosexualität. Ju­dith Butler, eine der amerikanischen Vordenker der Gender-Theorie, spricht deshalb konse­quent von einer Beseitigung der Identität, von einem anderen Menschen ohne traditionelle, biologisch determinierte Geschlechtsrollen, den es schon früh, möglichst in der frühkindli­chen Phase zu entwickeln gilt. Ziel einer solchen Erziehung wäre, dass jeder Einzelne seine geschlechtliche Identität am Ende aus einer Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten herauszufin­den vermag. Die Schule spielt dabei aus naheliegenden Gründen eine zentrale Rolle.

Dass eine derartige Theorie, deren Grundlage ein Glaubenssatz ist – wie ihre eigenen Ver­fechter unumwunden zugeben – überhaupt Einzug in die Papiere der EU-Kommission und in sämtliche öffentliche Institutionen, aber auch in die Hochschulen halten konnte, ist bemer­kenswert. Inzwischen verteilen sich 223 Professuren mit einem Teilschwerpunkt oder einem vollen Auftrag für Genderforschung über ganze dreißig Fachgebiete. Wenigstens im Medizin­studium erschiene es vernünftig, die viel zu lange vernachlässigten geschlechterspezifischen Inhalte zu integrieren. Doch wer so argumentiert, würde sofort des Biologismus geziehen.

Es ist kein Zufall, dass die weitaus größte Zahl der Professuren für Genderforschung von Frauen besetzt ist, denen selbst Fachkollegen entgegenhalten, es fehle ihnen an professioneller Distanz zu ihrem Forschungsgegenstand. Die Identifikation mit der eigenen Forschungsfrage, womöglich noch biographisch motiviert, hat den wissenschaftlichen Diskurs allerdings noch nie versachlicht, geschweige denn für andere Disziplinen anschlussfähig gemacht. Dabei wäre es kulturwissenschaftlich legitim, das Zusammenwirken von genetischen, neuronalen und soziokulturellen Prozessen, sowie Geschlechterstereotypen und deren sprachliche Gestalt zu untersuchen. Ob das gleich an mehreren hundert Professuren geschehen muss, ist eine wissen­schaftsorganisatorische Frage. Immerhin entscheiden sich die Studenten aus freien Stücken für einen Bachelor- oder Masterstudiengang in Genderstudien. Kinder und deren Eltern aller­dings haben in den Bildungseinrichtungen keine Wahl.

Der Ausbau der Kinderbetreuung war gesellschaftspolitisch von berufstätigen Eltern ge­wünscht und kam den Verfechtern der Gender-Theorie nur gelegen. Das Kindeswohl spielte dabei nicht die entscheidende Rolle. Erst nach Jahren des quantitativen Ausbaus macht man sich jetzt endlich Gedanken über die Qualität der Betreuung und die Folgen für die Bindungs­fähigkeit von Kindern. Viel zu wenig wird aber offengelegt, wie sich die zahllosen, häufig ministeriellen Handreichungen zum Gender-Mainstreaming in der Kita, die eilends zur Bil­dungseinrichtung gemacht wurde, in der täglichen Kindergartenarbeit auswirken. Es geht nämlich um mehr, als Mädchen aus der Puppenecke und Jungs aus der Baukastenecke zu lo­cken. Darüber offen und umfassend aufgeklärt zu werden, ist das gute Recht der Eltern.

 

Medienmitteilung: Protest gegen Ehrung der Gender-Ideologie

Bürger für Bürger Medienmitteilung

Medienmitteilung, mit Bitte um Veröffentlichung

1216 unterzeichnen Protest gegen Ehrung der Gender-Ideologie durch die Uni Freiburg

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Am 15. November 2014 verlieh die Universität Fribourg ein Ehrendoktorat an die weltbekannte amerikanische Gender-Philosophin Judith Butler. Butler behauptet, die Geschlechtsidentität habe mit der Natur nichts zu tun, sondern sei eine beliebig veränderbare soziale Konstruktion. Die Organisationen Bürger für Bürger, Human Life International (HLI) Schweiz, Jugend und Fa-milie sowie Zukunft CH haben schon im November 2014 mit einem Protestbrief an die Uni-Lei-tung gegen die Ehrung der wissenschaftlich unhaltbaren Gender-Ideologie protestiert. Am 13. Februar 2015 ist nun der Brief mit den Unterschriften von 1216 Mitunterzeichnern offiziell bei der Leitung der Uni eingereicht worden.

Angriff auf die Wissenschaft

Aus dem offenen Brief: Mit der Verleihung eines Ehrendoktorats an Judith Butler "hat die Universität ih-rem wissenschaftlichen Ansehen einen grossen Schaden zugefügt, der nur mit der unverzüglichen Ab-erkennung der verliehenen Würde wieder gutzumachen ist. Es geht dabei um nichts weniger als die akademische Ehre Ihrer Universität, mit der ein Ehrendoktorat für eine Genderistin unvereinbar ist. Denn schliesslich zeichnet die Polizei ja auch keine Einbrecher, die Armee keine GSOA-Mitglieder und die Feuerwehr keine Brandstifter aus. Ebenso hat eine „Wissenschaft", die alle empirischen Fakten leugnet, zwischen Realität und Fiktion nicht unterscheiden will, die Existenz jeder Objektivität bestreitet, und die folglich nicht auf Erkenntnis, sondern nur auf willkürliche Macht und Umgestaltung der Gesell-schaft aus ist, im Kanon der Wissenschaften nichts verloren. Denn wer behauptet, dass es keine Wahr-heit gibt, der hat konsequenterweise als erster zu schweigen. Ob vielleicht die wortlose Entgegennahme des Ehrendoktorats durch die amerikanische Genderistin als erster, wenn auch noch etwas zögerlicher Schritt in diese Richtung gedeutet werden darf?"

Fehlendes Interesse an Objektivität

"Alle seriösen Erkenntnisse der modernen Hirnforschung, der Psychologie der Geschlechter, der Hor-monforschung, jede empirische Erhebung über die Lebensgewohnheiten vom Menschen und ganz ein-fach all das, wovon jeder Mensch im Umgang mit anderen und sich selbstselbstverständlich ausgeht, widerlegt die Theorie Judith Butlers, der zufolge Mann und Frau nur beliebige gesellschaftliche Kon-struktionen sein sollen. Stellvertretend für das, was seriöse Wissenschaftler über Butlers Thesen den-ken, verweisen wir gerne auf die Münchner Psychologie-Professorin Doris Bischof-Köhler: ‚Ich habe schon mit dem Begriff Gender-'Forschung' meine Probleme. Wenn man als empirische Wissenschaftle-rin sozialisiert ist, hat man gelernt, Spekulationen nicht für bare Münze zu nehmen, nur weil sie originell klingen. Man bemüht sich, das Regulativ der empirischen Kontrolle zu respektieren, auch wenn es den Erwartungen widerspricht. Die Genderbewegung hat, soweit ich erkennen kann, kein Interesse an Ob-jektivität. Hier scheint ein konstruktivistisches Weltbild vorzuherrschen, dem zufolge so etwas wie eine objektive Wirklichkeit, die es zu erforschen gilt, nicht existiert. Faktizität und Fantasie verschmelzen auf eine Weise, in der ich nicht recht mitdenken kann. 1).

Weitere Informationen bei den Vertretern der mitunterstützenden Organisationen:

  • Bürger für Bürger, Dr. iur. M. Erb, Präsident (freie-meinung.ch // Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
  • Human Life International (HLI) Schweiz, Pfr. Dr. theol. R. Graf (human-life.ch //Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
  • Jugend und Familie, K. Kaufmann, Präsidentin (jugendundfamilie.ch // Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
  • Zukunft CH, Dominik Lusser, Öffentlichkeitsarbeit (zukunft-ch.ch // Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

1)  http://www.zeit.de/2013/24/genderforschung-evolutionsbiologie/seite-2 [17.11.2014.]

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