Es gibt keine Schweiz ohne Schweizer Franken, so wie es kein Deutschland ohne deutsche Mark und kein Griechenland ohne griechische Drachme gibt. Der Zerfall des EURO lehrt uns: Wer nationale Währungsräume abschafft, schafft die eigene Volkswirtschaft ab und über die Zeit dann auch das eigene Volk. Einige Politiker und Wirtschaftsführer fordern genau dies: Die Schweiz soll zur Lösung des Wechselkursproblems den Franken abschaffen und den EURO übernehmen. Erkennen sie nicht, dass sie damit die Abschaffung der Schweizer Souveränität fordern? Viel klüger wäre es doch, den Bundesrat zu beauftragen, den Kurs Richtung EU zu beenden. Verbünden wir uns doch mit Nationen wie Italien, Irland und Griechenland und fordern wir unsere nationalen Währungsräume zurück, statt den bereits verstorbenen EURO weiterzuführen. Die Sintflut des EURO ist das Problem – nicht die Lösung. Scheitert der EURO, dann lebt Europa mit einer EFTA trotzdem weiter. Der EURO ist für alle Europäer und die Schweiz ein Gefängnis. Dieses Gefängnis dürfen wir im Interesse aller Nationen aufheben. Es gibt keine Freiheit des Menschen ohne die Souveränität der Nationen. Und Nationen sind nur souverän, wenn sie eine eigene Währung besitzen. Ein Währungsraum ist wie eine Art Hedgefond (Hedge = Zaun = Landesgrenze), in dem sich die arbeitende Bevölkerung eines Landes über den politischen Prozess vor konjunkturellen Risiken aller Art absichern kann. Fällt der nationale Währungsraum, dann fällt die nationale Souveränität. Für die Schweiz würde dies bedeuten: Es fällt das Schweizer Bürgerrecht und die direkte Demokratie wäre abgeschafft. Sie spüren es: Die Frage der Währungspolitik, der Freizügigkeit und der Diskussion um den Wechselkurs zwischen EURO und Franken ist schicksalshaft für alle Nationen, denen die eigene Souveränität ein Anliegen ist. Das Problem heisst EU und EURO. Die Lösung heisst: EFTA und ein Europa mit nationalen Währungsräumen.
Sursee, 28. Januar 2015
Ivo Muri - Unternehmer und Zeitforscher, www.zeitag.ch